Nationalmannschaft Finswimming in Belgrad

977c22d5 448f 422e a8d5 1bad0de3e708Für ein grandioses Finale sorgte Justus Mörstedt (SC DHfK Abt. Finswimming) bei der WM. Über 100m Streckentauchen musste er sich noch mit der Holzmedaille zufriedengeben. Auf seiner diesjährigen Paradestrecke 200m Streckentauchen, auf der er bis zur WM noch den Weltrekord hielt, musste er sowohl Gold als auch den Weltrekord nach China abgeben und sich mit Silber „begnügen“.

An den beiden letzten Wettkampftagen demonstrierte Justus dann den Kontrahenten seine Leistungsfähigkeit und gewann souverän Gold sowohl über 100 als auch 200 Meter Finswimming. Sein Coach Lutz Riemann, als Co-Trainer vom VDST akkreditiert, war außer sich vor Freude und betitelte die Leistungen seines Schützlings mit „ein Hammertyp“. Treffender kann man es wohl nicht formulieren. Trotz fast 40 Grad Außentemperatur und bei zeitweise fast 39 Grad in der Schwimmhalle, behielt Justus am vierten und fünften Tag einen kühlen Kopf und absolvierte grandiose Rennen – eine „Hammer-Leistung“.

Eine weitere Einzelmedaille gewann Lilly Placzek (SG Dresden). Anders als es im sächsischen Finswimming bisher77a6358d 39eb 44f4 b606 0d970d74c705 üblich war, schwimmt sie nicht mit einer großen Monoflosse im Delphinstil, sondern absolviert die Strecken mit kürzeren Duoflossen im Kraulstil. Sie ist seit Langem die erste Deutsche, die international in dieser Disziplin an den Start geht. Bei den letztjährigen Europameisterschaften zeigte sie schon ihr Potenzial auf der Sprintstrecke – wurde aber leider wegen eines Startfehlers auf Rang 2 liegend disqualifiziert.

In diesem Jahr lief nun alles glatt und Lilly konnte sich bei ihrer ersten Weltmeisterschaft in einem starken Starterfeld den Vizeweltmeistertitel über 50m Bifin mit nur 0,15 Sekunden Abstand auf die Weltmeisterin sichern.

Ein weiterer Weltmeistertitel ging (fast schon erwartet) über 1.500m zum dritten Mal in Folge an Johanna Schikora. Die Berlinerin ist seit Jahren im VDST-Team erfolgreich auf den Mittel- und Langstrecken. In diesem Jahr musste sie leider verletzungsbedingt jedoch auf die weiteren Starts verzichten.

Ein Rücktritt vom Rücktritt wurde es für Max Poschart. Der Sützpunkttrainer des Landestauchsportverbandes Sachsen wollte ursprünglich seine drei Sportschüler Niklas Loßner (SC Riesa), Emily Hempler und Marcel Porges (beide SC DHfK Leipzig) vor Ort unterstützen und anfeuern.

Nun, wenn der ehemalige Weltmeister und World-Games Sieger schonmal vor Ort ist, was liegt näher, als das Nationalteam in den Staffeln zu unterstützen.

Mit Blick auf die Medaillenchancen und die anstehenden World-Games-Qualifizierungen wurden es dann aber nicht nur Vorlaufeinsätze, sondern auch noch das ein oder andere Finale. So gewann Max mit Niklas Loßner, Marek Leipold (Thüringen) und Justus Mörstedt Bronze über 4x100m FS und mit Lilly Placzek, Justus Mörstedt und Nadja Barthel (SC DHfK Leipzig) ebenfalls Bronze in der Doppelmix Staffel über 4x100m SB (2 Sportler mit Mono und zwei mit BiFin). Neben Lilly startete auch er mit Duoflossen.

627f2796 6908 48bd bb49 f240e9aaadf5Die Damenstaffel mit Michele Rütze, Nadja Barthel und den beiden Berlinerinnen Lara Gawenda und Johanna Schikora erreichte mit neuem deutschem Rekord über 4x100m FS den 7. Rang.

Michele Rütze und Niklas Loßner gelangen auf ihren wichtigsten Strecken ebenfalls Finalplatzierungen. Damit sind für das deutsche Teams einige Tickets für die World Games, die als wichtigstes Highlight im nichtolympischen Sport aller vier Jahre und 2025 in China stattfinden, gebucht!

Als Trainer berichtet Max voller Freude: „Die wichtigste Strecke, die 4x100m FS am ersten Tag, brachte viel Druck und Aufregung mit sich. Schließlich geht es um die Teilnahme an den World Games. Bei den Weltcups mussten die deutschen Staffeln mit ihren Disqualifikationen noch einen herben Rückschlag einstecken. In Belgrad jedoch schwammen die Frauen und Männer mit hervorragenden Teamleistungen und erzielten großartige Zeiten, die voraussichtlich für eine Qualifikation ausreichen werden.“

Die Präsidentin des Landestauchsportverbandes Sachsen ist voll des Lobes für die Finswimmer: „Ich habe einen großen Respekt vor den Leistungen der jungen Menschen und gratuliere dem gesamten Team herzlich. Ein großer Dank geht dabei natürlich auch an die Trainer und die Vereine für ihre Arbeit und die Unterstützung unserer Athletinnen und Athleten!“

Mit Blick auf die 2029 in Deutschland stattfindenden World Games sieht sie die langfristige Entwicklung im Finswimming in Sachsen auf einem guten Kurs: „Dass wir Max Poschart nach seiner Laufbahn als Vorbild im Trainerjob für die Betreuung der Sportschüler halten konnten, ist ein großer Glücksfall.“

Fotos: Max Poschart/Martin Grabowski VDST

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